Ein erfolgreiches, überzeugendes Vorstellungsgespräch ist die Voraussetzung für den Einstieg in das gewünschte Unternehmen.
Im Kern geht es der Unternehmensseite immer darum, die Kompetenz, die Leistungsbereitschaft und Motivation und vor allem die Persönlichkeit des Bewerbers kennenzulernen und an den Anforderungen der Stelle zu spiegeln. Der Bewerber sollte prüfen, ob das Unternehmen und die Position zu seinen Werten, Neigungen, Begabungen und Fähigkeiten passen.
Der Ablauf eines Vorstellungsgespräches ist meist sehr ähnlich und umfasst gleiche Inhalte. Daher kann der Bewerber sich gut auf das Gespräch vorbereiten, was im Grunde die Voraussetzung eines erfolgreichen Gespräches bedeutet.
Daher sollte das Vorstellungsgespräch vom Bewerber ehrlich und authentisch geführt werden; und nicht mit dem Ziel, um jeden Preis dem Unternehmen bzw. dem Gesprächspartner zu gefallen.
Aus den folgenden acht Phasen setzt sich das Vorstellungsgespräch in der Regel zusammen:
- Begrüßung, Vorstellung Teilnehmer und Gesprächsablauf
- Kurzvorstellung Unternehmen und Aufgabenbereich
- Vorstellung Bewerber (Selbstpräsentation)
- Interview / Fragen an den Bewerber
- Detailliertere Vorstellung der Position
- Klärung Fragen des Bewerbers
- Formale Themen (Arbeitskonditionen)
- Abschluss und weiteres Vorgehen, Verabschiedung
Hierzu sollte sich der Bewerber zu folgenden Themen gut vorbereiten:
- Seine eigene Vorstellung (Selbstpräsentation): Was bin ich für eine Persönlichkeit? Was zeichnet mich aus? Was sind meine Werte, meine Stärken und Schwächen, Neigungen, Fähigkeiten? Welche Erfolge und Misserfolge habe ich bisher in meinem Leben erlebt und wie bin ich damit umgegangen? Wie gehe ich in ungewöhnlichen Situationen, z.B. unter Stress, mit schwierigen Persönlichkeiten, etc, um? Warum möchte ich in diesem Unternehmen und auf dieser Position arbeiten? Was möchte ich mittelfristig (in fünf oder acht Jahren) erreichen? Die Selbstreflektion ist hier besonders wichtig. Im Gespräch geht es darum, seine besonderen Lebensstationen zu präsentieren. Zum einen ist der passende Einstieg zu wählen (z.B. ab Schulabschluss – warum der Bewerber diesen Studiengang gewählt hat –, seine Etappen bis zum heutigen Tag), der Bezug zur ausgeschriebenen Stelle sollte gewahrt bleiben.
- Informationen zum Unternehmen und Position: Um was für eine Unternehmensform handelt es sich? Wie ist das Unternehmen organisiert? Welche Produkte und/oder Dienstleistung bietet sie an? In welchen Branchen und Ländern ist es aktiv? Was sind Unternehmenswerte und –visionen? Wieviele Mitarbeiter hat das Unternehmen (In- und Ausland)? Welche Aufgaben beinhaltet die ausgeschriebene Position? welche Fähigkeiten und Kenntnisse sind erforderlich? etc.
- Klassische Bewerbungsfragen: Beantworten Sie für sich klassische Bewerbungsfragen. Idealerweise finden Sie zu den Fragen eine Beschreibung der Absicht bzw. des Hintergrundes der Fragen.
- Fragen des Bewerbers: Hier sollte der Bewerber ein paar Fragen vorbereiten, um ein umfassenderes Bild von der Aufgabe und dem Arbeitsumfeld zu gewinnen, zum anderen sein Interesse an der Position zu verdeutlichen.
Durchführung des Gespräches:
- Kleiden Sie sich entsprechend der Position und dem Unternehmen, eher etwas „overdressed“ (Herren: Anzug, Hemd, Krawatte; Damen: Kostüm klassisch)
- Wenn Sie zu Nervosität neigen: Entwickeln Sie Strategien, ihre Nervosität zu beherrschen, z.B. durch eine entsprechende Atemtechnik, durch mentale Methoden, o.ä.
- Bleiben Sie stets authentisch, offen, in (Augen-)Kontakt zu den Gesprächspartnern, entspannt, freundlich,
- Stellen Sie gegen Ende Ihre Fragen. Sollten diese teilweise oder ganz bereits im Gespräch beantwortet worden sein, fassen Sie die Antworten mit Ihren Worten nochmals zusammen. Gegebenenfalls fallen Ihnen spontan aus dem Gespräch heraus weitere Fragen ein, z.B. zur Einarbeitungsphase;
- Klären Sie zum Schluss, wie es bezüglich Ihrer Bewerbung weitergeht.
Die Nachbereitung:
Analysieren Sie für sich das Gespräch. Wie ist es aus Ihrer Sicht gelaufen? Was wurden Sie gefragt, mit welchen Fragen haben Sie nicht gerechnet? Was ist Ihnen gelungen, was weniger? Worauf können Sie sich beim nächsten Mal besser vorbereiten? Erstellen Sie am besten ein Gedächnisprotokoll.
Falls es von der Unternehmerseite zu einer Absage kommt, nehmen Sie es nicht persönlich. Es muss nicht an Ihnen liegen. Prüfen Sie ernsthaft und aufrichtig, was Sie beim nächsten Mal besser machen können.
Hat alles geklappt, und Sie bekommen die Zusage, dann HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH.
Ich wünsche Ihnen VIEL ERFOLG bei Ihrer Bewerbungsprozess und beim Berufseinstieg !!!
Bodo Ikinger